Wir möchten den folgenden Text dafür nutzen, uns vorzustellen, sowie uns und unseren Namen zu verorten.
Wer wir sind
Die organisierte Autonomie ist Teil der klassenkämpferischen Bewegung, die für eine befreite Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung kämpft. Für uns steht die Arbeit an der Basis, d.h. der ausgebeuteten Klasse, im Fokus. Mit ihr wollen wir kollektive Kämpfe entwickeln. Einer unserer Hauptansatzpunkte ist dabei der Stadtteil, in dem unterschiedlichste Menschen zusammenkommen. Vor Ort bündeln wir die verschiedenen Interessen und treiben durch kontinuierliche Präsenz und Praxis eine Verankerung stetig voran. Dabei wollen wir meinungsbildend wirken und Gegenmacht aufbauen – immer mit dem Ziel der befreiten Gesellschaft vor Augen.
2023 gründete sich die organisierte Autonomie als städteübergreifende Organisation neu. Dabei vereinigten sich die OA Nürnberg, 1993 als Zusammenschluss verschiedener linker Gruppen ins Leben gerufen, mit Zusammen Kämpfen Stuttgart, die sich 2011 gegründet hatten. Gemeinsam gehen wir einen Schritt weiter: Momentan existiert die OA in Stuttgart und in Nürnberg.
Unser Name drückt dabei zwei Notwendigkeiten des Kampfes für eine befreite Gesellschaft aus:
Organisiert kämpfen…
Um eine Veränderung der Gesellschaft erreichen zu können, um Ausbeutung und Unterdrückung, den herrschenden Verhältnissen, etwas entgegensetzen zu können benötigt es eine verbindliche Organisierung.
Denn die Herrschenden sind organisiert und nutzen dies, um ihre Herrschaft aufrecht zu erhalten und auszubauen. Umso notwendiger ist, dass wir uns organisieren. Dabei geht es zusätzlich darum der um sich greifenden Vereinzelung etwas entgegensetzen zu können, die individuellen Bedürfnisse aufzugreifen, zu verallgemeinern und als Klasse vereint unsere Interessen zusammen durchzusetzen.
… für die Autonomie der Klasse
Organisation ist dabei kein Selbstzweck. Es ist schließlich nur die Form zur Erreichung des Ziels einer befreiten Gesellschaft. Um das zu erreichen gilt es unabhängig von Parteien, dem Staat und anderen Institutionen sich kollektiv zu organisieren.
Unser Bezugspunkt ist dabei die Autonomie der lohnabhängigen Klasse, d.h.
- daran mitzuarbeiten, dass unsere Klasse sich als selbständiges, bewusst handelndes Subjekt organisiert und nicht länger Objekt der Herrschenden ist
- die gemeinsamen Interessen der Klasse herauszustellen und diese zu Ansatzpunkten für einen Kampf für eine klassenlose Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung zu machen
Leitlinien unseres Kampfes
Um dies zu erreichen orientiert sich unser Kampf dabei hauptsächlich an den folgenden Leitlinien, die hier nur skizziert werden können:
- Basisarbeit, Klasse, Klassenkämpfe
Wir setzen an der Basis an, d.h. der Arbeiter*innenklasse und den konkreten Auswirkungen kapitalistischer Herrschaft, sowie patriarchaler und rassistischer Strukturen für diese Klasse. Wir begreifen uns als Teil der ausgebeuteten Klasse, analysieren die gesellschaftlichen Verhältnisse mit Hilfe der dialektisch-materialistischen Herangehensweise und setzen an den Klassenkämpfen an. Diese sind momentan in der BRD nur schwach entwickelt. Wir beziehen uns auf diese, treiben sie voran und treten, wo immer möglich, diese los. Wir begreifen uns als Teil dieser Widersprüche und Kämpfe, sind involviert und Teil ihrer Zuspitzung. - Stadtteil
Unser erster Bezugspunkt ist für uns der Stadtteil, da dort unabhängig von dem Arbeitsplatz die Menschen zusammenkommen und mit gleichen Problemen und Erfahrungen konfrontiert sind. Für jede Ortsgruppe hat daher die Stadtteilarbeit und die Schaffung und Erhaltung eigener Anlaufstellen eine zentrale Bedeutung. Wir setzen dabei auf kontinuierliche Praxis und Basisarbeit, auf Fokussierung, aber auch auf Arbeit in Themenfeldern und Kampagnen in verschiedenen Bereichen. Dies geschieht mit dem Ziel der Verankerung unserer Ideen und revolutionären Perspektiven in der Arbeiter*innenklasse, um diese zu aktivieren und nicht zuletzt die Selbstermächtigung und Organisierung unserer Klasse voranzutreiben. - Hegemonie
Kapitalistische Herrschaft basiert nicht alleine auf Zwang und Gewalt, sondern auch auf der (aktiven) Zustimmung der Menschen zu den Verhältnissen. Diese Zustimmung zur eigenen Ausbeutung wird durch die ideologische, politische und kulturelle Vermittlung kapitalistischer Werte hergestellt. Diese Art der Herrschaft nennen wir Hegemonie. Den Konsens, die ideologische Hegemonie des Kapitals aufzubrechen ist deshalb hier und heute eine unserer wichtigsten Aufgaben. Unsere Aufgabe als revolutionäre Linke, als bewusst kämpfender Teil der zur Lohnarbeit gezwungenen Klasse, muss es sein in kontinuierlichen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen die Köpfe und Herzen für eine revolutionäre Perspektive zu gewinnen – und das auf ideologischer, politischer wie auch kultureller Ebene.
Wir kämpfen für eine klassenlose Gesellschaft
…jenseits von Ausbeutung und Unterdrückung, für eine Gesellschaft die ohne den Raubbau am Planeten auskommt, für eine Gesellschaft ohne Rassismus, imperialistische Kriege und Nationalismus, für eine Gesellschaft ohne Patriarchat und Sexismus.
D.h. wir kämpfen
- dafür, dass der gesellschaftlich produzierte Reichtum auch der Gesellschaft zu Gute kommt!
Wir kämpfen für eine Gesellschaft in der die Häuser und Fabriken, Dienstleistungsbetriebe, Land und natürliche Ressourcen vergesellschaftet sind, d.h. sich in den Händen aller befindet. In der jede*r sein/ihr Leben nach seinen/ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen gestalten kann. Eine klassenlose Gesellschaft, die den Reichtum gleichmäßig verteilt. - für eine bedürfnisorientierte, solidarische und kollektive Gesellschaft!
Wir kämpfen für eine Gesellschaft in der sich sowohl Art und Weise der Produktion als auch das, was produziert wird, nicht am Profit, sondern an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Eine Gesellschaft in der die natürlichen Ressourcen, Rohstoffe, Produkte, wissenschaftliche Erkenntnis, Technologie, einfach alle Güter in einem gerechten und solidarischen Austausch verteilt sind. Eine Gesellschaft, die den gesellschaftlich vorhandenen Reichtum so aufteilt, das für jeden Menschen, an jedem Platz der Erde ökonomische Sicherheit, Ausbildung und Entwicklung nach seinen/ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten garantiert ist. - für eine Gesellschaft in der die Menschen selbst entscheiden können!
Wir kämpfen für eine Gesellschaft, die von der Basis her, den Betrieben, Stadtteilen, Bildungseinrichtungen etc. organisiert und über delegierte Räte miteinander verbunden ist und in der sich die Menschen selbst direkt verwalten. Eine Gesellschaft, die ihre ökonomische, soziale, kulturelle Gegenwart und Zukunft im kollektiven Interesse selbst gestaltet – und zwar nicht um den Vorteil des Einzelnen zu erfüllen, sondern den Wunsch des/der Einzelnen respektierend das Wohl des Kollektivs/der Gesellschaft erfüllend.
Wenn ihr mehr über uns und unsere Arbeit erfahren wollt, dann lest weiter in unserem Interview „Aufbruch – für eine revolutionäre Linke des 21. Jahrhunderts! Zusammen organisiert kämpfen für die Autonomie unserer Klasse! Für die soziale Revolution! Die neugegründete städteübergreifende organisierte autonomie (OA) stellt sich vor“