Leitlinie: Basisarbeit

Leitlinie: Basisarbeit

Für uns als revolutionäre Organisation, die sich als Teil der Arbeiter*innenbewegung begreift und den Kampf für einen alle Bereiche der Gesellschaft umfassenden revolutionären Entwurf ernsthaft vorantreiben will, ist klar, dass perspektivisch eine Verankerung unserer Ideen in allen Bereichen der Gesellschaft unabdingbar ist.

Dabei kann revolutionärer Wandel nicht gegen die Lohnabhängigenklasse, sondern nur mit ihr als revolutionäres Subjekt vollzogen werden. Unser Ansatz muss antagonistisch auf das gesellschaftliche Bewusstsein wirken und hegemonial werden. Er muss den Anspruch verfolgen, einen gesellschaftlichen Aufbau „von unten“ konkret denk-, erleb- und wahrnehmbar zu machen.

Aus diesem Grund setzen wir an unserer gesellschaftlichen Basis, der Arbeiter*innenklasse und den konkreten Auswirkungen kapitalistischer Herrschaft, sowie patriarchaler und rassistischer Strukturen für diese Klasse an. Wir machen also Basisarbeit. Wir wollen an der Basis, mit den Widersprüchen zum Bestehenden unsere Arbeit entwickeln und als kollektive Kämpfe verallgemeinern. Dabei begreifen wir uns als Teil dieser Widersprüche und Kämpfe, sind involviert, Teil ihrer Zuspitzung und besitzen somit das Potenzial den revolutionären Charakter dieser Widersprüche und Kämpfe zu offenbaren. Im Konkreten bedeutet das, dass wir uns als Teil der ausgebeuteten Klasse begreifen und an den in der BRD bis heute nur schwach entwickelten Klassenkämpfen ansetzen, uns auf diese beziehen, diese vorantreiben oder wo immer möglich solche Klassenkämpfe auch lostreten.

Den Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung analysieren wir kontinuierlich aus unseren Verhältnissen und begreifen dies als Ausgangspunkt der politischen Organisation und unserer Basisarbeit.

Wir verfolgen dabei das Ziel kontinuierlich in die Klasse als Organisation und als Person revolutionär zu wirken. Dies gilt sowohl auf ideologischer, politischer als auch kultureller Ebene. Darunter verstehen wir auch eine Verbindung der Ansätze von politischer Selbstorganisation mit sozialer Interaktion an der Basis und kultureller Arbeit mit Klassencharakter. Kulturelle Arbeit geht dabei über Angebote hinaus und drückt sich auch darin aus, eine solidarische Lebenskultur zu leben und erfahrbar zu machen.

Die personelle Schwäche unserer Organisation, die es nicht erlaubt, von heute auf morgen in allen Betrieben, Bildungseinrichtungen, auf Ämtern und in den verschiedenen Stadtteilen unserer Orte Basisgruppen der Organisation aufzubauen, macht eine Konzentration der schwachen Kräfte notwendig. Wir haben uns dazu entschieden, dass alle Ortsgruppen unserer Organisation in mindestens einem Stadtteil kontinuierlich aktiv werden müssen. Dies dient zur Konzentration der Kräfte und zur strategischen Planung sowie gemeinsamen Handeln, sprich zur Vereinheitlichung der Basisarbeit, die uns von außen erst als Organisation erkennbar machen wird.

Zu Beginn des Aufbaus unserer Organisation, halten wir es für notwendig, dass jede, auch neue Ortsgruppe beginnt in einem Arbeiter*innen-Stadtteil durch kontinuierliche Basisarbeit an der Verankerung des lokalen Ansatzes zu arbeiten.

Jede Ortsgruppe ist darüber hinaus verpflichtet, den Aufbau eines oder mehrerer eigener Treffpunkte und Anlaufstellen, in einem bzw. mehreren Arbeiter*innen-Stadtteilen, voranzutreiben, um eine einheitliche Struktur und Herangehensweise als Rückgrat der aufzubauenden Organisation zu schaffen.

Basisarbeit in weiteren Bereichen, sprich den Aufbau eigener Basisgruppen der Organisation für Schüler*innen oder Student*innen, Jugendgruppen, Frauengruppen, Branchengruppen, Betriebsgruppen, Erwerbslosengruppen, etc. streben alle Ortsgruppen der Organisation an.

Die Organisation und ihre Plattform bilden dabei den inhaltlichen Rahmen dieses sich an den real erleb- und wahrnehmbaren Verhältnissen organisierenden Ansatzes. Sie dient dabei der Orientierung, der kollektiven praktischen und theoretischen Weiterentwicklung und der Stärkung einzelner Kämpfe. Indem sie die einzelnen lose aufbrechenden oder forcierten Kämpfe in einen gesellschaftlichen Zusammenhang setzt und diesen vermittelt, vermag sie sie aus ihrer vermeintlichen Vereinzelung und Singularität zu lösen. Mit dieser Form der Organisierung generieren wir eine kollektive Betrachtungsweise des Problems „kapitalistische Produktionsweise“. Wir entwickeln anhand der gesellschaftlichen Basis eine antagonistische Position dazu und versuchen diese in Form der Organisation hegemonial werden zu lassen.

Dasselbe gilt selbstverständlich für Basisgruppen der Organisation, die sich um Themenschwerpunkte wie Antifaschismus, Antirassismus, Internationale Solidarität, etc. organisieren und in diesen Bereichen kontinuierlich aktiv sind.