Die Antikriegsproteste am 03. Oktober – ein Rückblick
05. Dezember 2025Am 3. Oktober fanden in Berlin und Stuttgart Demonstrationen unter dem Motto „Nie wieder kriegstüchtig!“ gegen Krieg, Militarisierung und die gesellschaftliche Vorbereitung auf zukünftige Kriege statt. In Berlin gingen rund 20.000 Menschen auf die Straße, bei der von der Friedensvernetzung Südwest organisierten Demonstration in Stuttgart beteiligten sich etwa 15.000 Menschen.
Für uns war klar: In Zeiten von Aufrüstung, Sozialabbau und gesellschaftlicher Rechtsentwicklung braucht es eine gemeinsame, entschlossene Antwort. Deshalb haben wir – gemeinsam mit rund 30 weiteren Organisationen – einen antikapitalistischen Block organisiert, der deutlich machte, dass Kriege Ausdruck kapitalistischer Interessen sind.
Über 1.000 Personen beteiligten sich am antikapitalistischen Block – ein starkes, sichtbares Zeichen, getragen von einem breiten Spektrum verschiedener linker Organisationen. Mit Parolen, Liedern und Transparenten wurde eine antikapitalistische Perspektive laut und sichtbar. Über den eigenen Lautsprecherwagen wurde dabei immer wieder deutlich gemacht: Krieg, Aufrüstung, Sozialabbau und Rechtsentwicklung sind direkte Folgen kapitalistischer Verhältnisse – eine wirkliche Lösung kann nur jenseits dieses Systems erkämpft werden. Der Block war laut, präsent und zog während des gesamten Demonstrationszuges weitere Menschen an, die sich anschlossen.
In Stuttgart, Schwäbisch Gmünd und Nürnberg hatten wir im Vorfeld tausende Flyer verteilt und in den Stadtteilen mobilisiert, was zumindest in Stuttgart dazu führte, dass sich auch Menschen aus den Stadtvierteln – und jenseits der organisierten Gruppen – dem Block anschlossen.

Die Demo war ein Auftakt – kein Abschluss.
35.000 Menschen gegen den Krieg sind ein Fortschritt gegenüber den kleineren Mobilisierungen der letzten Jahre. Gleichzeitig ist das – angesichts der politischen Lage – nur ein kleiner Schritt in Richtung einer breiten antimilitaristischen Bewegung, wie sie dringend notwendig wäre.
Dennoch haben die Demo und der antikapitalistische Block gezeigt, dass eine klare antikapitalistische Positionierung notwendig und anschlussfähig ist. Jetzt gilt es, daran anzuknüpfen: aktiv zu bleiben, neue Menschen einzubeziehen und die Kämpfe gegen Krieg, Sozialabbau und Rechtsentwicklung weiterzuführen und zu vertiefen.
Dazu gehört auch, im Alltag Widerstand zu leisten, Handlungsspielräume zu nutzen und Ungehorsam praktisch zu machen – ob im Betrieb, in der Schule, an der Uni, im Stadtteil oder auf der Straße.

