
Deutlich größer als je zuvor: 4.700 Menschen auf revolutionärer Mai-Demonstration in Nürnberg
03. Mai 2025An der revolutionären 1. Mai-Demonstration in Nürnberg nahmen dieses Jahr deutlich mehr Menschen Teil, als in der bisherigen über 30-jährigen Geschichte des revolutionären 1. Mai in der fränkischen Großstadt. Die Demonstration ist eine Initiative der Nürnberger Ortsgruppe der organisierten autonomie (OA). Sie wird von einem Bündnis aus über 30 linken Gruppen, Initiativen und Organisationen getragen und durchgeführt. Das gemeinsame Motto war dieses Jahr: „Heraus zum revolutionären 1. Mai – Für die soziale Revolution – Gemeinsam gegen Sozialraub, Faschismus und Krieg!“
Die Vielfalt der linken Perspektiven zeigten die zahlreichen Redebeiträge zu Beginn und während der Demonstration. Der Aufstieg rechter Parteien in Deutschland und weltweit wurde ebenso thematisiert, wie der Krieg, den Israel in Gaza führt. Auch wurde generell Kritik an der kapitalistischen Organisation der Weltwirtschaft sowie deren Auswirkungen, wie etwa Altersarmut, Abschiebungen, Ausbeutung, Krieg und dergleichen mehr, geübt.
Auch die verschiedenen Blöcke, die von den teilnehmenden Gruppen gebildet wurden, zeigten das dort vertretene linke Spektrum. An der Spitze lief der revolutionäre Block, danach folgten der Eltern-und-Kinder-Block von den Falken, der antirassistische Block, der revolutionäre Jugendblock, der Vergesellschaften-Block, der Palästina-Block und zahlreiche andere Ausdrücke linker Positionen.
Die Stimmung während der Demonstration war kämpferisch, gut gelaunt und größtenteils entspannt. Die Polizei beschränkte sich auf das seitliche mitlaufen, ohne zu nah an die Demo zu rücken. Allerdings wurden zahlreiche Dokumentationstrupps der Polizei gesichtet, die Porträtaufnahmen einzelner Teilnehmer*innen machten. Zu Übergriffen seitens der Polizei kam es während der Demo nicht.
Während das kapitalistische System von Krise zu Krise stolpert, dennoch die Reichen immer reicher, die Armen immer ärmer werden, alte Konflikte wieder aufbrechen und die extreme Rechte weltweit an immer mehr Regierungen beteiligt wird, halten am 1. Mai die zahlreichen revolutionären 1. Mai-Demonstrationen die einzige menschliche Alternative hoch: Organisieren von Gegenmacht, gegen Kapital und Nation.
Es kommt, so war es auch in verschiedenen Reden in Nürnberg zu hören, darauf an, sich zusammen zu schließen und dem auf Konkurrenz beruhenden Kapitalismus eine solidarische, Internationalistische Perspektive entgegen zu setzen. Ohne einen Umschwung in diese Richtung, droht die Ausweitung von kapitalistischen Kriegen um Einfluss und Rohstoffe, Sozialabbau zur Umstellung auf Kriegswirtschaft und eine generelle Verschärfung von Ausbeutung und Unterdrückung. Selbst ein neuer Weltkrieg kann, aufgrund des massiven Rechtsruck in den meisten imperialistischen Zentren, allen voran die Trump-USA nicht mehr ausgeschlossen werden. So drohte US Präsident schon mehrfach, Kanada und Grönland annektieren zu wollen.
So schlecht die Lage auch weltweit aussieht, die große Teilnahme an den revolutionären Demonstrationen in Deutschland macht Mut! So gehen deutlich mehr Menschen für eine solidarische Alternative, für eine soziale Revolution, die Schluss macht mit Ausbeutung und Unterdrückung auf die Straße, als für zahlreiche andere, reformistische und reaktionäre Krisenlösungen. Um diese Entwicklung weiter zu stärken und den Klassenkampf weiter voranzutreiben müssen wir uns organisieren, um effektiv Gegenmacht aufbauen zu können.
Die organisierte autonomie (OA) freute sich in diesem Zusammenhang außerdem, auf der Demonstration die Gründung einer dritten Ortsgruppe bekannt geben zu können. Nach Nürnberg und Stuttgart ist die OA nun auch in Schwäbisch Gmünd vertreten.
Nach der Demonstration startete um 15:00 Uhr das internationalistische Straßenfest in der Müllnerstraße. Dort gibt es wie jedes Jahr für alle Interessierten verschiedenste kulinarische, politische und kulturelle Angebote.







